#Tom_Wiederkehr_

Kommunikator, Marketer, Texter, Konzepter, Kolumnist, freier Journalist.

Und ein Chronist der Extravaganz, Verfechter der Wortgewalt, Überzeugungstäter für Nachhaltigkeit, Propagandist der Zirkularwirtschaft, Unermüdlicher der Veränderung, Windmühlenkämpfer gegen Belanglosigkeit, Fahnenträger für Opulenz, Brandmauermaurer, Fürsprecher für Analoges, Botschafter für Idealismus, Ambassador der Optimisten und Advokat der Alchemisten, Sichlächerlichmacher über Dauerempörte und -erigierte, Nachdenker und Schnellschwätzer, ungeduldiger Neurodiverser, Traumtänzer auf der Bühne des Wünschenswerten, Biograph des guten Geschmacks und Virtuose der Vielseitigkeit, Architekt der Ambiguität, Prophet der Possibilitäten und des Unmöglichen, Erforscher der Empfindsamkeit, Ingenieur der Intuition und des Unausgesprochenen, Gutachter für Subversion und Surrealität und Zeremonienmeister des leichten Narzissmus.

Zu seinem Studio für Klartext

#Space Oddity

YouTube Video Einbettung mit Lyrics

#GrumpyOldMan
Heute hatte ich eine halbe Stunde Zeit zwischen zwei Terminen und war wieder mal auf dem Boulevard der Selbstverliebten (auch bekannt als LinkedIn) unterwegs. Das sollte man öfters tun! Dort weiss jeder genau, wie die Welt funktioniert, wie man garantiert – aber wirklich garantiert – erfolgreich wird und wie man selber bald zum #Gamechanger, #Disruptor oder #ThoughtLeader avanciert.

Zuerst hat mir Ivan Spataro unter einem Foto von sich selbst – er präsentiert sich als smarter Content Creator und Agenturinhaber – erklärt, dass #SocialMediaMarketing kinderleicht ist: Die Masse macht's, meinte er, und Content kann man einfach «copy & pasten». Warum selber kreativ sein, wenn es bei anderen schon funktioniert hat? Ich hätte ihn gerne auf LinkedIn in diesem Beitrag getaggt, aber er hat mich blockiert, als ich gefragt habe, ob es also okay sei, wenn ich sein schönes Foto kopiere.

Danach hat mir Yaël Meier zu wichtigen Erkenntnissen verholfen. Die sogenannte «Erklärerin der Generation Z» klärt mich in einen Post darüber auf, dass ein Maxiposter von adidas zur Fussball-EM ein totaler «Fauxpas» ist. (Adidas hat wohl wirklich wenig Ahnung von Marketing.) Statt die rund 66'000 Franken, die das Poster bei APG|SGA AG gekostet haben soll, hätte man auf Tiktok mehrere A/B-Videos testen und dann die «Menschen, die sich interessiert zeigen, mit weiteren Ads bespielen» sollen.

Es folgte eine längere Diskussion darüber, warum Marketinggelder zu Social Ads «geshifted» werden müssen und warum alles Analoge total falsch ist.
Yaël Meier klärt mich auch darüber auf, warum sie so erfolgreich ist: Sie hat schon über 50 Projekte realisiert, bei denen sie «Kundenstamm oder die Belegschaft verjüngt» hat. Als ich kommentierte, dass ich froh bin, selbstständig zu sein und nicht zu einer «Belegschaft» gehöre, die verjüngt werden kann, schrieb mir ein Freund, dass ich ein «old man» sei. Da hat er völlig recht.

Ich bin altmodisch. Ich mag Bücher und schöne Magazine. Ich finde, ein Marketingfranken ist besser investiert, wenn er hier ausgegeben wird, statt auf einer chinesischen App. Ich finde, Social Media konnte sich noch «social» nennen, als man auf Augenhöhe miteinander kommunizierte und Unternehmen darin die Chance sahen, direkt mit ihren Kunden zu sprechen. Ich finde es nicht lustig, ständig mit «Ads bespielt» zu werden. Ich möchte nicht von Yaël Meier verjüngt werden. Und – stellt euch das mal vor! – ich kaufe nicht auf Temu und Wish ein. Dort, wo die ganze #GenerationZ ihr Geld ausgibt, nachdem sie oft genug mit Ads bespielt wurde.

Ebenfalls gelernt habe ich heute, dass diese wichtigen #Influencer ihre bedeutenden Beiträge – egal zu welchem Thema – immer mit einem Foto von sich selbst ergänzen. Das mache ich jetzt auch. Ihr seht hier Gif einen «Grumpy old man».
PS: Falls sich jemand für authentischen und relevanten Inhalt interessiert: Das Studio für Klartext ist hier: www.nullacht-15.ch

grumpyoldman_tomwiederkehr

#GrumpyOldMan II
Es regnete und Grampy Old Man wurde auch gestern wieder verschifft. Ideale Voraussetzungen also für ein weiteres #Bestof der Bühnen der Eitelkeiten, vulgo Social Medias.

Aber kein Grund zur Sorge! Ich habe nur #GoodNews.

Zuerst möchte ich Kenza Layli zu ihrer Wahl als «Miss AI» gratulieren. Die marokkanische Influencerin, welche nur in der Phantasie ihrer Macher existiert – leben kann man nicht wirklich sagen – hat auf Instagram 204'000 und auf #TikTok 65'000 Follower. Ich hoffe für die Preisträgerin, dass wenigstens ihre Follower «echte» Menschen sind. Sonst wäre die ganze Müh ja für die Katz', ähh... für den Bot.

Apropos TikTok: Für Business-Kunden gibt es neuerdings «TikTok Symphonie». Da geht es, wie das griechische Wort sýmphōnos vermuten lässt, um «Zusammenklingendes». Die TikTok-AI generiert für die Businesskunden in no time (aber much money) Clips, die auf dem aktuell «viralen Content» auf TikTok basieren (ich sagte dem früher heisser Scheiss, aber das widerspricht heutzutage wohl den Content-Richtlinien). Da müssen sich die Influencenden (sagt man das so gendergerecht?) der Generation Z mit den selbst gemachten Clips in Thights oder Athleisure aber warm anziehen.

Auch für alle, welche aus dem TikTok-Alter rausgewachsen sind und sich für Zoom-Meetings aufbrezeln gibt es sehr gute Neuigkeiten. Synthesia hat die neuesten Tools für ihre «Premium KI-Avatare» vorgestellt. Damit kann sich jeder seine eigene digitale Kopie generieren, die dann anstelle von uns in langweiligen Zoom-Meetings sitzen. Zu hoffen bleibt, dass in diesen Zoom-Meetings wenigstens noch ein echter Mensch teilnimmt. Wer weiss, welche gut gehüteten Geheimnisse unsere KI-Klone sonst preisgeben?

Das eröffnet für «Grumpy Old Mens» wie mich ganz neue Perspektiven. Ich habe wieder Zeit für Echtes, Authentisches und hoffentlich Relevantes. Wer auch noch Lust darauf hat: Im Studio für Klartext gibt es noch mehr davon.  www.nullacht-15.ch

PS: Wieso hat Joe Biden eigentlich noch nichts von den Premium KI-Avataren gehört?

Grumpy_Tom_Wiederkehr