Von der Unsichtbarkeit zum Profil: Warum digitale Sichtbarkeit kein Luxus ist – sondern Teil der Führungsaufgabe

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Lange Zeit galt es als Tugend, nicht zu sehr im Rampenlicht zu stehen. Wer solide arbeitete, sichtbar im Unternehmen war und mit Leistung überzeugte, hatte keine Notwendigkeit, sich digital ins Rampenlicht zu rücken. Das war einst plausibel. Heute gelten andere Spielregeln.

In einer Welt, in der Netzwerke sich zunehmend online formen, in der Algorithmen über Wahrnehmung mitentscheiden und in der Sichtbarkeit zur Voraussetzung für Anschlussfähigkeit wird, ist Unsichtbarkeit kein Zeichen von Bescheidenheit mehr. Sie ist ein stilles Risiko.

Vor allem Führungs- und Fachkräfte «alter Schule» unterschätzen die Relevanz ihres digitalen Profils. Dabei geht es nicht um Selbstdarstellung oder Eitelkeit. Es geht um Lesbarkeit: Wer bin ich? Wofür stehe ich? Was bringe ich ein? Wer online kein Gesicht zeigt, verliert nicht nur an Reichweite, sondern auch an Anschlussfähigkeit – fachlich wie menschlich.

Gerade in Übergangsphasen – beim Wiedereinstieg, in der Neuorientierung, auf dem Weg in die Selbständigkeit – braucht es ein klares, digitales Profil. Es genügt nicht mehr, gut zu sein. Man muss auch auffindbar sein. Versteh- und einordenbar sein. Und anschlussfähig für andere Denk- und Arbeitswelten.

Das bedeutet nicht, sich zu verbiegen. Im Gegenteil: Wer sein Profil mit Haltung, Klarheit und einem gewissen Understatement ohne Buzzwords zeigt, wird ernst genommen. Sichtbarkeit darf leise sein. Aber sie muss da sein.

Ein aktuelles LinkedIn-Profil, eine einfache Website, ein klar ausgerichteter Lebenslauf, ein stimmiger Avatar oder ein kluger Kommentar auf einem Fachportal sind keine Gimmicks. Sie sind Werkzeuge, um sich eine Identität im digitalen Raum zu geben, Position zu beziehen und Orientierung zu geben.

Digitale Sichtbarkeit ist keine Marketingstrategie. Sie ist Teil der eigenen Führungsaufgabe. Wer nicht sichtbar ist, findet nicht statt. Und wer nicht stattfindet, kann auch nichts bewegen.

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